Schnee malen – so wird’s frostig auf dem Papier

Schznee malen Tutorial Aquarell Schnee Baselland Tine Klein

Endlich ist es so weit – ich darf Schnee malen!

Der Winter ist ein wahrer Künstler, der mit seiner weißen Farbe leuchtende Landschaften zaubert.

Schnee fasziniert mich immer wieder. Letzte Woche war es endlich so weit: Innerhalb weniger Minuten fiel eine unglaubliche Menge feuchter, klebriger Schneeflocken und verwandelte die Landschaft in einen wahren Wintertraum. Es sah aus, als hätte jemand eine Szene aus einem Disney-Film direkt vor meiner Haustür gemalt.

Lange musste ich darauf warten. Obwohl ich in der Schweiz lebe, bin ich am Rhein zu Hause, wo es fast immer zu warm für Schnee ist.

Das Malen nach Fotos gibt mir nie dasselbe Gefühl. Es ist die direkte Beobachtung, die mich glücklich macht und mir das Gefühl gibt, eins mit der Natur zu sein.

Heute verrate ich dir ein paar Tricks und Kniffe, wie du Schnee lebendig und atmosphärisch aufs Papier bringen kannst.

Die Farben des Schnees

Denkt man an Schnee, denkt man sofort an Weiß! Doch wenn du genauer hinschaust, entfaltet sich ein faszinierendes Farbspektrum.

Schnee ist wie ein Spiegel, der die Farben des Himmels und der Umgebung einfängt.

Die Farbe des Schnees wird stark vom Licht beeinflusst. Je nach Licht und Tageszeit verändert sie sich ständig.

An einem strahlend sonnigen Tag reflektiert der Schnee die Farbe des Himmels. Deshalb spielen beim Schneemalen verschiedene Blautöne eine zentrale Rolle.

Besonders spannend wird es, wenn die Sonne tief steht – dann schimmern die Schneeflächen in goldenen oder zarten Rosatönen.

Bei bedecktem Himmel verliert der Schnee seine Strahlkraft und wird grau.

Schnee malen und Blautöne

Generell eignen sich alle Blautöne, um Winterlandschaften darzustellen. Trotzdem möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie du die Farbstimmung noch lebendiger machen kannst.

Ultramarinblau und Kobaltblau sind wunderbare Begleiter, um die Blautöne des Schnees einzufangen. Diese transparenten Farben erzeugen ein warmes Blau – und genau diese Freundlichkeit ist in kalten Winterbildern so wichtig.

Aber: Greif auch unbedingt zu einem leuchtenden, kalten Blau! Phthaloblau ist dafür perfekt. An klaren, frostigen Tagen beginnt der Schnee fast zu strahlen, und Phthaloblau fängt dieses Strahlen hervorragend ein. Mit solchen kühlen Blautönen kannst du die Kälte und Frische des Winters wunderbar darstellen.

An bewölkten Tagen hingegen verändert sich der Schnee.

Das leuchtende Blau weicht gedämpften Tönen, und hier kommt das Grau des Winters ins Spiel.

Um solche Szenen realistisch und lebendig wirken zu lassen, ist es sinnvoll, eine ganze Reihe lebhafter Grautöne zu mischen. Achtung: Verwendest du nur einheitliche Grau- oder Blautöne, können deine Bilder schnell monoton und trist wirken.

Also Finger weg! Kein gekauftes Grau!

Winterbilder leben von Kontrasten. Wenn du ausschließlich kalte oder graue Farben einsetzt, wirkt das Bild auf den Betrachter oft freudlos und ungemütlich. Das Auge freut sich, wenn es einen Gegenpol hat.

Deshalb solltest du beim Schneemalen gezielt warme Farbtöne einstreuen.

Kleine Akzente in Gold, Rosa oder zartem Orange machen deine Winterlandschaften strahlender, lebendiger und vor allem freundlicher.

Warme Farben – und der Schnee beginnt zu strahlen

Es gibt eine lockere Regel beim Malen, die deine Bilder schnell harmonischer und lebendiger macht: Hat ein Bild eine dominante Grundfarbe, dann braucht diese Farbe einen Gegenpol.

Beim Schneemalen setzen wir zu 70 bis 80 % auf kalte Farben – Weiß und Blau dominieren die Szene.

Doch genau deshalb sind ein paar warme Farbtupfer in der Landschaft so wichtig, um das Bild freundlicher und ausgewogener wirken zu lassen.

Gerade im Herbst bleiben viele Orange-, Gelb- und Brauntöne in der Landschaft sichtbar, auch wenn der Schnee sie teilweise bedeckt. Diese Farben sind eine wunderbare Gelegenheit, deine Schneebilder zu bereichern. Kleine Akzente in Gebranntem Siena, Indischgelb oder Quinacridongold bringen Wärme ins Bild. Auch tief dunkle oder goldene Brauntöne setzen reizvolle Kontraste.

Besonders spannend für das Auge: Warme Farben wie Orange oder Rottöne sind komplementär zu den Blautönen.

Sie lassen das Blau des Schnees regelrecht leuchten. Gleichzeitig erleichtern sie das Mischen interessanter Schattentöne – ein entscheidender Faktor, um Schneebilder lebendig und atmosphärisch darzustellen.

Der Schatten malt den Schnee

Schatten lassen den Schnee lebendig wirken – sie geben ihm Tiefe und Form.

In der kalten Jahreszeit steht die Sonne oft tief am Himmel. Das sorgt für lange, weiche Schatten, die sich malerisch über die Schneeflächen ziehen.

Besonders spannend: Schatten im Schnee sind selten grau oder schwarz. Stattdessen schimmern sie in kühlem Blau, oft mit einem Hauch von Violett.

Für lebendige Schneeschatten empfehle ich dir Ultramarin,Cobalt oder Ceruleanblau. Mische diese mit einem kleinen Schuss Crimson oder Opernrosa, um sanfte, lebendige Nuancen zu erzeugen. Wenn du nur ein einziges, gekauftes Grau verwendest, wirken deine Bilder oft eintönig und flach.

Da Schneebilder von Blautönen dominiert werden, solltest du darauf achten, viele kleine farbliche Nuancen einzufügen.

Dies macht dein Bild interessanter und lebendiger. Nutze die Blautöne, die du im Bild verwendest, um vielseitige Grautöne zu mischen.

Schnee malen, dabei gibt es jedoch eine kleine Herausforderung:

Nicht alle Blautöne lassen sich mit warmen Farben wie Orange oder Gebranntem Siena zu Grau mischen.

Kalte Blautöne wie Phthaloblau oder Türkis können dabei lebhafte Grüntöne erzeugen, die in einer gedämpften Winterlandschaft störend wirken.

Um solche Blautöne für Schatten zu dämpfen, brauchst du Rottöne. Farben wie Crimson, Permanent Rosa, Opernrosa oder Magenta helfen, diese kühlen Blautöne in harmonische und vielseitige Schattentöne zu verwandeln.

So erhält dein Schneebild voller Tiefe und Atmosphäre.

Schnee malen – Die wichtigsten Aquarelltechniken 

 

Der trockene Pinselstrich

Der trockene Pinselstrich ist die wichtigste Technik beim Malen von Schnee. Schnee zu malen ist so anspruchsvoll, weil er oft an dunklen Objekten klebt und dabei gebrochene Strukturen bildet. Hier blitzen kleine weiße Punkte hervor, dort zeichnet sich ein dunkler Baum ab.

Der trockene Pinselstrich hilft dir, diese gebrochenen Strukturen perfekt darzustellen.

Mit wenig Wasser und fast trockener Farbe kannst du die unregelmäßigen Formen des Schnees andeuten. Dabei ist es wichtig, dass der Pinsel wirklich trocken ist. Der trockene Strich funktioniert am besten, wenn du den Pinsel schnell über das Papier gleiten lässt – aber nicht mit der Spitze, sondern mit der Seite des Pinsels.

Negativtechnik – der Schnee ensteht durch den Schatten

Schnee ist weiß, also malt man ihn nicht. tatt Schnee direkt darzustellen, lässt du einfach die weiße Papierfläche stehen. Male um den Schnee herum – zeige ihn durch seine Schatten und die Farben der Umgebung.

Der Schnee wird erst durch seine Schatten lebendig – deshalb ist das Mischen der richtigen Schattenfarben so entscheidend für Winterbilder. Diese Schatten machen den Schnee sichtbar und verleihen deinem Winterbild Tiefe und Atmosphäre.

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Wie malt man Schnee und Kälte?

Herbstfarben Mischen

Herbstfarben mischen Tine Klein Tutorial Aquarell Meridian Park in Basel

Herbstfarben ganz schön gegensätzlich!

Zum Schönen gehört oft das Paradoxe: Etwas wird erst dann besonders, wenn es im Kontrast zu seinem Gegenstück steht. Genau diese Spannungen sind es, die der Malerei Leben einhauchen.
Kontraste machen ein Bild lebendig und fesselnd.
Denkt man an Herbstfarben, springen sofort das warme Goldgelb und das leuchtende Orange ins Auge. Doch das wahre Gesicht des Herbstes zeigt sich erst durch das Zusammenspiel mit sanftem Grau, gebrochenen Erdtönen und der aufziehenden Dunkelheit.
Es ist dieses Wechselspiel, das die Farben des Herbstes leuchten lässt – ein Tanz der Gegensätze, den das Auge mühelos erkennt und der den Herbst so unverwechselbar macht.

Herbstfarben von leuchtend bis gebrochen:

Herbstfarben mischen: Von leuchtend bis gebrochen

Das Erste, was einem bei gedämpften Farben einfällt, ist Grau.

Fügt man nur ein wenig Schwarz in eine Farbe, stellt sich die melancholische Novemberstimmung sofort ein.

Doch Schwarz hat seine Tücken: Es macht alle Farben grau und wirkt oft schmutzig. Genau deshalb meiden die meisten Maler Schwarz, egal ob sie mit Aquarell, Öl oder Acryl arbeiten – sie wissen, wie stark Schwarz die Farbstimmung beeinflusst.

Schwarz – ein Tabu, das Tristesse bringt

Aber warum eigentlich? Schwarz erzeugt doch auf Anhieb die gewünschte Novemberstimmung! Das Problem liegt darin, dass Schwarz den Farben die Lebendigkeit nimmt. Es bricht alle Farben auf dieselbe Weise und macht das Bild eintönig und stumpf.

Merke:

Schwarz verdreckt nicht nur die Farben, sondern verwandelt sie in einen monotonen Einheitsbrei. Es dominiert das Bild und reißt die Kontrolle an sich. Statt die Stimmung zu bereichern, erstickt es die Vielfalt der Farben.

Herbstfarben gedämpfte Töne mischen:

Es ist ganz leicht, gedämpfte Töne, zarte Grautöne und tiefe Dunkelheiten aus Herbstfarben zu mischen. Wer warme, gebrochene Orangetöne oder Brauntöne braucht, muss sie nicht extra kaufen. Mit wenigen Standardfarben, die jeder im Farbkasten hat, lassen sich wunderschöne Herbstfarben und satte Dunkelheiten zaubern.

Herbstfarben mischen heißt oft , das man die Farbe mit der Komplementärfarbe bricht.

Tine Klein Aquarell basel, Herbstfarben mischen , Meridian Park

Leuchtende, klare Farbe steht neben gebrochener Farbe.

Die klassische Herbstfarbe ist Orange – bis hin zu gebranntem Siena oder Ocker.

Für mich persönlich ist Orange die schönste Herbstfarbe. Besonders gern verwende ich Lasur-Orange. Diese Farbe gibt es bei vielen bekannten Farbmarken, und sie leuchtet besonders intensiv, weil sie transparent ist. Das Licht wird durch die Farbschicht hindurch zurückgeworfen – und das lässt das Orange fast von innen heraus strahlen.

Doch das leuchtende Orange kommt erst richtig zur Geltung, wenn es im Zusammenspiel mit gedämpften Herbsttönen steht.

Herbstfarben mischen -So entstehen Herbsttöne im Handumdrehen

Gedämpfte Herbsttöne muss man nicht kaufen. Mische einfach Orange mit Ultramarin oder Ultramarin Feinst, und du erhältst wunderschöne Grautöne, Brauntöne und auch tiefe Dunkelheiten. Ein kleiner Schuss Gelb dazu, und es entstehen warme, natürliche Brauntöne.

Tipp für Experten:

Wenn du statt Ultramarin französisches Ultramarin verwendest, erhältst du eine besondere Textur: Die Farbe zeigt kleine Tupfen, die man Granulation nennt. Mit diesem Effekt wirkt das Herbstlaub in deinen Bildern wie von selbst lebendig und natürlich.

Die starke Dunkelheit das eigentliche Geheimnis der Herbstbilder.

Tine Klein urban sketchings Kartause Ittingen Aquarell Skizze

Herbstfarben mischen hängt eng mit der Dunkelheit im Bild zusammen. Dunkelheiten sind der Schlüssel zu beeindruckenden Herbstbildern, denn unser Auge arbeitet durch Vergleiche. Es ist unser Gehirn, das Helligkeit und Dunkelheit in Relation setzt – gesteuert durch die Stäbchen in unserem Auge, die auf Kontraste reagieren.

 

Setze eine starke Dunkelheit neben eine helle Herbstfarbe, und diese beginnt regelrecht zu leuchten.

Herbstfarben mischen,Aquarellskizze Tine Klein über die Bedeutung von Dunkelheit

Oben sprachen wir bereits über die sehr nützliche Kombination von Orange und Ultramarin.

Wir sprachen bereits über die Kombination von Orange und Ultramarin. Mit nahezu derselben Mischung lassen sich auch faszinierende, farbige Dunkelheiten erzeugen. Ersetzt man Orange durch gebranntes Siena, wird der Farbton fast schwarz.

Das Besondere: Diese Mischung erlaubt Variationen. Sie kann bläulicher, gräulicher oder rostbraun werden – je nach Dosierung. Dadurch entsteht eine natürliche Vielfalt, die deinen Bildern Tiefe und Abwechslung verleiht. Das Ergebnis: Deine Grautöne und dunklen Flächen wirken nicht eintönig, sondern lebendig und vielschichtig. Deine Bilder gewinnen spürbar an Attraktivität.

Profitipp:

Mit dieser Kombination schlägst du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.

Erstens bringen die starken Dunkelheiten die leuchtenden Herbstfarben noch besser zur Geltung. Zweitens kannst du mit denselben Farben eine beeindruckende Vielfalt an Grautönen und Brauntönen erzeugen – perfekt für die Tiefe und Stimmung in deinen Herbstbildern.

Profitipp 2:

Wie wir bereits gesehen haben, bringen Dunkelheiten Herbstfarben zum Leuchten. Doch Vorsicht: Bleibt man bei nur einer einzigen Dunkelheit, wirkt das Bild schnell monoton. Kalte Dunkelheiten lassen sich leicht mit Ultramarin mischen.

Aber Herbstfarben sind nicht nur kühl – sie brauchen auch Wärme!

Eine warme Dunkelheit kann deinen Bildern zusätzlich Strahlkraft verleihen. Ein Rotton wäre ideal. Leider sind viele dunkle Rottöne stumpf und oft zu deckend. Hier lohnt es sich, nach einer transparenten Alternative zu suchen, um die Herbststimmung perfekt abzurunden.

Dunkle und warme Herbstfarben mischen:

Alizarin Crimson Deep: Ein Geheimtipp für Dunkelheiten

Alizarin Crimson Deep, Crimson Deep, Garance Brune oder Purpurlac – verschiedene Namen für eine Farbe, die dunkel, transparent und vielseitig ist. Achtung: Der Farbton variiert je nach Hersteller stark.

Ich bevorzuge die Variante von Sennelier – keine Schleichwerbung, nur persönliche Begeisterung! Dieses Rot kombiniert mit Ultramarin ergibt ein tiefes Violett, das fast schwarz wirkt.

Vielleicht fragst du dich jetzt: „Was soll ich mit einem ganz dunklen Violett für meine Herbstbilder?

Herbstfarben mischen -Warum ein dunkles Violett?

Die Antwort ist einfach: Gelb!

Gelb ist die zweite dominierende Herbstfarbe. Und auch Gelb kann durch Kontraste zum Strahlen gebracht werden.

Du möchtest, dass deine Bilder genauso leuchten wie die Herbstfarben in der Natur? Dann nutze den Komplementärkontrast – der einfachste Trick, Farben zum Strahlen zu bringen.

Komplementärfarben liegen im Farbkreis direkt gegenüber. Sie haben gegensätzliche Wellenlängen, die unser Auge als besonders stark wahrnimmt. Der Effekt: Die Farben verstärken sich gegenseitig.

Tine Klein, Tutorial, Herbstfarben mischen, Aquarell Basel Rochetürme

Schau mal unter die Bäume dort sind violette Schatten.

Orange lässt sich leicht zum Leuchten bringen, indem wir unsere Dunkelheiten aus Orange und Ultramarin – seiner Komplementärfarbe – mischen. Für gelbe Herbstbäume funktioniert der gleiche Trick: Statt Gelb mit seiner Komplementärfarbe zu mischen, greifen wir direkt zu einem dunklen Violett. Damit erzeugen wir starke Dunkelheiten, die das gelbe Herbstlaub strahlen lassen.

Herbstfarben mischen Tutorial Tine Klein. Aquarellskizze Basel Fischmarkt

Ich hoffe, dieser Blog hat dir genauso viel Freude gemacht wie mir beim Schreiben!

Liebe Grüße in den regnerischen, aber trotzdem wundervollen Herbst,
Tine 😊

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Herbstfarben – mehr als nur buntes Laub

 

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Die Freiheit für die Perspektive!

In eigener Sache:

Mein Perspektiv-Kurs im Frühjahr 2025  bei Boesner CH war überfüllt. Entschuldigung an die, die keine Plätze bekommen haben. Die gute Nachricht: Wir haben Zusatzkurse eingestellt. Es gibt wieder Plätze.

Manchmal ist das Einzige, was man braucht, eine neue Perspektive.

Tine Klein Frankreich Skizzenbuch Perspektive an der Seine, Paris

Tine Klein Frankreich Skizzenbuch Perspektive an der Seine, Paris

Perspektive ist lockerer als man denkt.

Doch ganz ohne Regeln geht es allerdings nicht.

Der erste Trick, um in der Perspektive freier zu werden, ist, sich die grundlegenden Regeln anzueignen.

Nur wer sattelfest ist, kann frei zeichnen!

Wenn du die Regeln gut kennst, merkst du bald, wo man sie ein wenig biegen kann.

Heute geht es darum, wie du spielerisch mit Perspektive umgehen kannst und dabei trotzdem überzeugende Zeichnungen machst.

Locker in der Perspektive – eine Frage der Erfahrung!

Perspektive ist beim Zeichnen bei weitem nicht so heiß, wie sie gekocht wird. Doch Lockerheit mit Perspektive lernen die meisten Zeichner erst nach Jahren.

Daher bitte Vorsicht bei Menschen, die sagen: „Perspektive in zwei Tagen lernen – garantiert!“ – Fassungslos die Augen nach oben dreh!

Wer perspektivische Regeln bricht, muss Erfahrung haben.

Wenn ein Laie Perspektivregeln bricht, dann sieht dies in der Regel stümperhaft aus.

Wenn ein Künstler Perspektivregeln bricht, dann sieht das mitunter besser aus, als wenn die Perspektive vollkommen stimmt.

Welche Regeln man brechen darf und welche nicht, das ist eine Frage der Erfahrung und auch eine Frage des Sehens.

Am Anfang ist dein Sehorgan so schlecht trainiert, dass du die Winkel einer Perspektive gar nicht korrekt erkennen kannst. Du musst lernen, die Perspektive zu sehen, aber die gute Nachricht ist, deine Betrachter sind auch nicht wirklich geschult im Sehen von Perspektive.

Aus der Reihe tanzen – die Linienführung bewusst brechen

Wenn man einen Fluchtpunkt auf dem Blatt hat und ihn exakt mit einem Lineal anvisiert, dann folgen die Linien ihm gestochen scharf, und der Betrachter kann ihnen genau folgen.

Das ist ein Problem, denn so werden kleinste Fehler deutlich sichtbar!

Erfahrene Zeichner wissen, wie viel Lockerheit möglich ist, ohne dass das Bild die Perspektive verliert.

Freihandzeichnen erlaubt kleine Ungenauigkeiten – sie gelten oft nicht als Fehler, sondern bringen Lebendigkeit in die Zeichnung.

Erfahrene Zeichner lassen Perspektivlinien leicht „verspringen“. Sie visieren zwar den Fluchtpunkt an, zeichnen jedoch frei.

Tine Klein Bahnhof Barcelona Aquarell Perspektive

Tine Klein, Barcelona der Zug ist zu spät

Dadurch hüpfen die Fluchtlinien leicht, was der Betrachter toleriert und als dynamisch empfindet. Das Auge wird nicht durch die kleinen Abweichungen gestört, empfindet aber die Lockerheit des Striches schön.

An diesem Punkt stößt man das erste Mal auf das Paradox, dass eine leicht falsche Perspektive besser aussehen kann als eine gestochen scharfe.

Freihand anvisieren

Übung ist hier das A und O! Mach regelmäßig kleine, einfache perspektivische Skizzen. Zeichne dir Fluchtpunkte ein und visiere sie frei an. So trainierst du die Hand-Augen-Koordination und bekommst ein Gefühl für das Spiel mit der Perspektive. Erfahrene Zeichner haben den Vorteil, dass sie diese Bewegungen fast automatisch machen – aber auch die haben geübt.

Bevor du zeichnest, führe die Hand in Richtung Fluchtpunkt. Bewege deine Hand mit dem Stift hin und her, damit sich dein motorisches Gedächtnis merkt, wie der Winkel der Fluchtlinie sein sollte.

Hier kann ich nur sagen: Übung macht den Meister*in…

Peile den Fluchtpunkt locker an, stimmig muss nur die Hauptrichtung sein.

Gesundes Chaos: Etwas Unordnung in die Perspektive bringen

Füge sanfte Ungenauigkeiten ein. Lasse zum Beispiel die Linie eines Dachfirsts leicht durchhängen.

 

Auch wenn die Linie eigentlich gerade wäre, kann eine solche Abweichung der Zeichnung Lockerheit geben, ohne dass der Betrachter den genauen Fluchtpunkt erkennen kann. Diese kleinen „Schwingungen“ geben Dynamik und machen Fehler in der Perspektive fast unsichtbar. Sieht man links unten.

Tipp: Experimentiere mit diesen Krümmungen. Dein Stich wird lebendiger wirken.

 

 

Großes Format – leichteres Zeichnen

Fluchtpunkte, die außerhalb des Bildes liegen, sind oft schwer zu handhaben.

Ein Trick: Arbeite auf einer Plexiglas-Zeichenplatte und markiere Fluchtpunkte außerhalb deines Papiers mit einem wasserlöslichen Stift. So kannst du den Fluchtpunkt direkt anvisieren, und dein Auge hat einen klaren Bezugspunkt.

Das macht dir das Leben beim Zeichnen viel einfacher.

Nach der Zeichnung kannst du die Platte abwischen. Wer keine Plexiglasplatte hat, kann einfach ein etwas größeres Papierformat nutzen, um genügend Platz für die Fluchtpunkte zu haben.

Übung – Der Perspektivbrecher

Fluchtpunkte sind nicht in Stein gemeißelt!

Wenn wir uns bewegen, erzeugen wir ständig neue Fluchtpunkte. Der Standort des Auges erzeugt den Fluchtpunkt. Bewegst du also deinen Kopf, verändern sich die Fluchtpunkte im Motiv.

Das macht das Freihandzeichnen am wahren Objekt so kompliziert.

Hier die gute Nachricht: Fluchtpunkte auf der Augenhöhe (Horizontlinie) lassen sich bei Bedarf ein wenig verschieben. Dies klingt merkwürdig, denn durch das Verschieben verändert sich die Perspektive. Doch beim normalen Blick auf die Welt drehen wir unseren Kopf, und die Perspektive verändert sich ebenfalls. Für erfahrene Zeichner ist das eine gute Möglichkeit, den Fluchtpunkt etwas anzupassen, ohne dass es auffällt.

D. h. ein erfahrener Zeichner kann den Fluchtpunkt ein wenig herumschubsen.

Tipp: Mache mehrere kleine Skizzen und verschiebe den Fluchtpunkt bewusst. So lernst du, wie weit du in deiner Freiheit gehen kannst, bevor es unnatürlich wirkt.

Perspektive -Wann wird’s heikel?

Die Perspektive entsteht durch das Auge des Betrachters, daher ist die Horizontlinie, also die Augenhöhe des Betrachters, der zentrale Punkt.

Extrem unglaubwürdig wird es, wenn Fluchtpunkte plötzlich nicht auf einer einheitlichen Augenhöhe liegen.

Das wäre, als ob ein Auge auf 1,70 Meter Höhe und das andere auf Bodenhöhe wäre. Wenn zwei Augenhöhen in einem Bild auftauchen, wirkt die Perspektive sofort unglaubwürdig.

Der Betrachter steigt auch aus, wenn sich Linien das Regelsystem total über den Haufen werfen.

Immer dann, wenn sich Fluchtlinien, die nahe beieinander liegen, in deutlich unterschiedliche Richtungen bewegen, merkt der Betrachter sofort:

Hier stimmt was nicht.

Dieser Eindruck entsteht oft, wenn der Zeichner vergessen hat, wo sein Fluchtpunkt ist.

Wichtig: Nicht die Ungenauigkeit ist das Problem, sondern das Unwissen!

Lockerheit ist gut – doch wahllos verzerrte Linien, die die Naturgesetze ignorieren, erzeugen einen chaotischen Eindruck.

Liebe Grüße
Tine

Mein Tipp: Viele kleine Skizzen lehren dich mehr, als große, komplizierte frustrierende Zeichnungen.

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Interiors – Perspektive vereinfachen

Fächerpinsel und Co, die ideale Wahl für Natur und Wolken

Tine Klein Tutorial Fächerpinsel

Ist ein Fächerpinsel sinnvoll?

Die Suche nach dem richtigen Pinsel begleitet uns Künstler oft ein Leben lang. Es ist eine Mischung aus Sucht, Lust und manchmal auch ein bisschen Frust. Wer hat nicht schon einmal ein besonders geniales Bild gesehen und sich gefragt: „Wie wurde das nur gemacht?“

Hat der Pinsel diesen Effekt erzeugt?

Die Materialindustrie schlägt aus diesem Wissensdurst Kapital. Für jede Anwendung gibt es spezielle Pinsel – einige davon sind wirklich hilfreich, andere eher fragwürdig. Viele Künstler fragen sich:

Welcher Pinsel ist der Richtige?

Das liegt auch daran, dass heutzutage das Wissen über Pinsel in der breiten Masse verloren gegangen ist. Die meisten Menschen malen, wissen aber nicht wirklich, wie ihr Pinsel funktioniert, was dazu führt, dass oft immer teurere Pinsel gekauft werden in der Hoffnung, bessere Ergebnisse zu erzielen. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die ausschließlich preiswerte Wassertankpinsel kaufen, weil dies praktisch erscheint. Doch das Gegenteil ist der Fall:

Das Malen wird schwer, wenn man das falsche Werkzeug benutzt.

Wie funktioniert ein Pinsel?

Der Aufbau eines Pinsels beeinflusst maßgeblich, wie er arbeitet. Die meisten Rundpinsel sind so konstruiert, dass alle Haare auf die Spitze zulaufen. Das sorgt dafür, dass die Pinselspitze kontinuierlich mit Wasser und Pigmenten versorgt wird. Die Farbe fließt gleichmäßig und erlaubt präzise, kontrollierte Striche.

Doch was ist, wenn du genau das nicht möchtest?

Wenn du eine unregelmäßige, chaotische Struktur erzeugen willst – wie sie in der Natur häufig vorkommt, z.B. in Wolken oder Bäumen – stößt du mit einem präzisen Pinsel oft an Grenzen. Der Pinsel macht, was er soll, aber eben nicht, was du für diese spezielle Aufgabe brauchst.

Das Problem mit der Vorhersehbarkeit

Wer zum Beispiel Wolken oder Vegetation malt, will keinen exakten, gleichmäßigen Strich. Chaotische, unregelmäßige Strukturen sind schwer zu malen –

unsere Gehirne sind darauf programmiert, Muster und Ordnung zu schaffen.

Das wird offensichtlich, wenn du Schüler bittest, die Äpfel an einem Baum nicht zu regelmäßig zu malen. Dann entstehen die Punkte auf dem Baum so regelmäßig, als sei er ein Regenschirm mit roten Punkten. Das Chaos liegt nur wenigen Menschen im Blut!

Nichts ist schwieriger, als etwas absichtlich „unordentlich“ zu malen.

Menschen tendieren von Natur aus dazu, Dinge zu strukturieren. Doch genau hier liegt die Herausforderung:

Das Chaos in der Natur zu imitieren.

Fächerpinsel und Co. – Wie sieht ein Pinsel aus, der natürliche Strukturen erzeugen kann?

Pinsel mit ausgefransten Pinselköpfen sind perfekt, um natürliche Strukturen zu erzeugen.

Alte Pinsel mit kaputten Pinselspitzen, Fächerpinsel oder Pinsel mit Borsten sind dafür besonders gut geeignet.

Ihre unregelmäßig angeordneten Borsten erzeugen zufällige Striche, die die unvorhersehbaren Formen der Natur perfekt einfangen.

Im Gegensatz zu Rundpinseln, die sehr kontrolliert sind, lassen Fächerpinsel die Farbe ungleichmäßig aufs Papier fließen – das führt zu abwechslungsreichen Strukturen, die sich ideal für Vegetation, Gras, Blätter oder Wolken eignen.

Beispiel: Fächerpinsel und Co. im Einsatz

Bäume voller zufälliger Strukturen sind niemals gleich und exakt. Mit einem Fächerpinsel oder einem Pinsel mit steifen Borsten kannst du dieses Chaos wunderbar nachahmen. Ich habe in meinen Bildern einen alten Borstenpinsel benutzt. Die Borsten verteilen die Farbe ungleichmäßig, sodass Lücken entstehen, die genau die Unregelmäßigkeit der Natur widerspiegeln.

Der Fächerpinsel und der Trockeneffekt

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Tine Klein Aquarell Cap Frehél Bretagne

Strubbelpinsel und Fächerpinsel sind perfekt für den Trockeneffekt. Wenn du mit wenig Wasser und Farbe arbeitest, erzeugt der Pinsel trockene, brüchige Striche. Diese Technik ist ideal für die Darstellung von natürlichen Kanten und Oberflächen. Mit wenig Farbe auf dem Fächerpinsel kannst du feine, strukturierte Striche ziehen, die zum Beispiel in Landschaftsbildern wie hier bei den Felsen sehr nützlich ist. Mit einem leichten Tippeln kannst du auch Sprenkeleffekte oder Tropfen andeuten.

Wenn du einmal ins Bild schaust, wirst du sehen, dass ich hier genau diese Technik benutzt habe. So wurden das Wasser, der Fels, aber auch die Kanten der Wolken regelrecht ins Bild gekratzt. Auch wenn nicht alle diese Strukturen sehr unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam: Sie sind ein wenig zufällig und sehr unregelmäßig.

Beispiel: Wolken

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Auch Wolken sind ein perfektes Beispiel für chaotische Strukturen. Die Kanten von Wolken sind oft zerfetzt, unregelmäßig und schwer vorhersehbar. Mit einem Fächerpinsel, Borsten oder einem alten, kaputten Pinsel kannst du die weichen Übergänge der Wolkenränder wunderbar darstellen, indem du die Borsten leicht über das Papier „zupfst“. Dabei sorgt der Mangel an Wasser im Pinsel für das Brechen des Strichs – das gibt den Wolken ihre unregelmäßige, flauschige Form.

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Fächerpinsel oder Borste? Die richtigen Pinsel für chaotische Strukturen

Pinsel, die dir helfen, unregelmäßige und natürliche Strukturen zu malen, dürfen nicht zu stark kontrollierbar sein. Viele Menschen malen deshalb mit professionellen Fächerpinseln. Gerade für feine und weiche Strukturen oder zum Verblenden sind Fächerpinsel perfekt.

Doch einen Nachteil haben diese Pinsel: Sie sind wegen ihrer Form und Struktur sehr empfindlich.

Ein kleines Geheimnis: Der Allzweck-Katzenzungenpinsel mit Borste – verhält sich wie ein Fächerpinsel

Mein persönlicher Favorit ist ein preiswerter Katzenzungenpinsel mit Borsten. Diese Pinsel haben eine robuste Struktur und nehmen weniger Wasser auf, was den Strich brüchiger macht. Sein Vorteil ist seine Unkontrollierbarkeit. Zusammen mit einer spielerischen Handbewegung kannst du chaotische, unvorhersehbare Muster erzeugen – etwas, das mit einem klassischen Pinsel oft nur schwer möglich ist. Das siehst du im Bild. Egal, ob du Wolken, Bäume, Felsen oder raue Landschaften malen möchtest – ein günstiger Borstenpinsel kann dein bester Freund sein. Die investierten 2,50 Franken lohnen sich allemal, denn sie helfen dir, mit Leichtigkeit natürliche Strukturen zu erzeugen.

Danksagung: Diesen Trick und meine Technik verdanke ich meinem Künstlervater Leif Skoglöf. Danke dir herzlich du hast mich glüclklich gemacht.

Liebe Grüße,
Tine

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Pinsel, Souveränität und Alter

Fächerpinsel im Einsatz: 😆

https://www.youtube.com/watch?v=nmg1JbFZgP4

Wie findet man den richtigen Aquarellpinsel?

Wie findet man den richtigen Aquarellpinsel? Tine Klein Tutorial. Blog Herz der Kunst. Zurich, Zürich Bellevue

Pinselkunde – Wie findet man einen wirklich guten Aquarellpinsel?

Die Frage ist berechtigt!

Einen wirklich guten Aquarellpinsel zu finden, ist gar nicht so einfach. Besonders in den sozialen Netzwerken sieht man oft Produkte, die zwar angesagt, aber nicht unbedingt gut sind. Hier werden Materialien oft beworben, weil Influencer dafür bezahlt werden oder nur das empfehlen können, was sie selbst kennen.

Ein Beispiel: Auf einem Aquarellfestival in Spanien sah ich einen bekannten Künstler, der „den besten Aquarellpinsel der Welt“ vorführte – oder es zumindest versuchte. Angeblich war dies sein liebster Aquarellpinsel!  Merkwürdig daran war, dass er den superteuren Pinsel umständlich aus einer neuen Verpackung fummeln musste. Nichts klappte, es war klar, dass dies nicht sein vertrauter Pinsel war.

Habe mich kaputt gelacht. Schleichwerbung mit Hindernissen. 😂😂😂

Gute Aquarellpinsel, gute Beratung tut not.

Was wäre die Alternative? Im Laden fragen? Doch auch hier kann man Pech haben, denn oft sind die Verkäufer keine erfahrenen Künstler. Sie können nur theoretisches Wissen weitergeben. So läuft es häufig darauf hinaus, dass man entweder einen preiswerten, von der breiten Masse gekauften Pinsel angeboten bekommt. Oder das genaue Gegenteil den teuersten Pinsel des Ladens, ohne dass er wirklich den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Statt auf Empfehlungen und Werbung zu setzen, ist es daher besser, sich selbst ein Basiswissen anzueignen. Um herauszufinden, was einen guten Aquarellpinsel ausmacht, ist es wichtig zu verstehen, dass nicht alle Rundpinsel gleich sind. Die Funktion eines Pinsels hängt stark von seiner Form, seinem Material und seiner Herstellung ab.

Die Vielfalt der Rundpinsel: Welcher Rundpinsel passt zu dir?

Ein guter Aquarellpinsel sollte die Technik unterstützen, die du einsetzen möchtest.

Dabei wird schnell klar, dass es verschiedene Arten von Rundpinseln gibt, die für unterschiedliche Zwecke konzipiert sind.

Allround-Rundpinsel:

Der klassische Rundpinsel ist ein wahres Multitalent und wird oft als „Allrounder“ bezeichnet. Er hat eine leicht konische Form und eine feine Spitze, die präzise Details und auch mittlere Flächen möglich macht. Diese Pinsel können eine moderate Menge Wasser aufnehmen und gleichmäßig abgeben, was gleichmäßige Verläufe und kontrollierte Striche erleichtert. Für kleinere und mittlere Formate sind synthetische Allround-Pinsel oft sogar die bessere Wahl, da sie weniger Wasser abgeben und dadurch unschöne Wasserflecken vermeiden.

Moderne synthetische Haare können eine großartige Spitze formen und stabiler bleiben als weiche Naturhaare.

Das ist besonders hilfreich für Anfänger, da sie den Pinsel leichter führen können, ohne dass dieser Wasserflecken macht.

2. Der „Säufer“ – Rundpinsel für Verwaschungen und Lasuren:

Neben dem Allrounder gibt es die Rundpinsel, die ich liebevoll als „Säufer“ bezeichne.

Diese Pinsel sind darauf ausgelegt, große Mengen Wasser aufzunehmen und abzugeben, wodurch sie ideal für Lasuren und großflächige Verläufe sind. Sie sind perfekt für weiche Übergänge und streifenfreie Flächen.

Typische Vertreter dieser Pinselart sind Mop-Pinsel, Lasurpinsel oder Verwaschpinsel.

Oft verlieren diese Pinsel ihre Spitze, wenn sie mit viel Wasser gefüllt sind, was keine Zeichen schlechter Qualität ist – es verhindert, dass eine harte Spitze die sanften Farbverläufe stört.

Aquarelpinsel: Lasurpinsel

Hier kann man links den Allrounder und rechts den Lasurpinsel mit der sanften Spitze erkennen. Doch normalerweise sind diese Unterschiede kaum zu sehen.

Wieder links der Allrounder, rechts der Mop-/Lasurpinsel.

Test zur Unterscheidung der Pinseltypen:

Im trockenen Zustand sehen alle Rundpinsel nahezu gleich aus, sodass man manchmal gar nicht mehr weiß, welchen Pinseltyp man gekauft hat. Ein einfacher Test kann hier helfen: Tauche den Pinsel ins Wasser und schüttle ihn leicht ab. Drücke dann den Pinselkörper sanft zwischen den Fingern. Wenn nur wenig Wasser austritt, handelt es sich wahrscheinlich um einen Allround-Pinsel. Macht der Pinsel „Pipi“ und fließt dagegen ein regelrechter Wasserstrahl heraus, ist es vermutlich ein Verwasch- oder Lasurpinsel, der für Nasstechniken und große Flächen gedacht ist.

Der runde Aquarellpinsel Worauf du beim Kauf achten solltest

Ein guter Pinsel hat seinen Preis, doch lohnt sich die Investition in einen hochwertigen Allround-Rundpinsel. Hier gilt: Kaufe lieber einen etwas größeren Pinsel von guter Qualität. Ein großer Rundpinsel kann eine genauso feine Spitze haben wie ein kleiner Pinsel, bietet aber den Vorteil eines größeren „Tanks“. Dadurch kannst du feine Linien malen, aber auch größere Flächen abdecken, ohne ständig Farbe nachladen zu müssen.

Wenn du dir also einen neuen Pinsel zulegst, beschreibe dem Verkäufer genau, wofür du ihn verwenden möchtest. Begriffe wie „Mop“, „Verwaschpinsel“ oder „Lasurpinsel“ sind Hinweise darauf, dass der Pinsel für sanfte Übergänge und fließende Farbverläufe, nicht jedoch für präzise Details geeignet ist.

Für feine Linien und kontrollierte Maltechniken ist ein stabiler, synthetischer Allrounder oft die beste Wahl.

Ein guter Mop-Verwaschpinsel ist jedoch ebenfalls eine gute Investition, hier kann Naturhaar wirklich die bessere Wahl sein.

Mit diesen Tipps wird es dir viel leichter fallen, den passenden Aquarellpinsel für deine Bedürfnisse zu finden und damit die Freude am Malen voll auszukosten!

Museen werden öffentlich gefördert, auch wenn es wundert Autoren bekommen für Kunstbücher so wenig Honorar das es ein Minus geschäft ist sie zu schreiben. Möchtest du also über dein Hobby mit Qualität lesen, dann wäre es schön wenn du ans spenden denkst.

Liebe Grüße Tine:

CHF

https://blog.herz-der-kunst.ch/liner-schlepper-und-konsorten/

Linien ziehen mit Aquarellfarbe … Liner – Schlepper und Konsorten

Top oder Flop: Tonwerte entscheiden, ob ein Bild wunderbar wird.

„Für Schwarz-Weiß-Denker hört die Welt dort auf, wo sie bunt zu werden beginnt“,

hat der österreichische Dichter Ernst Ferstl einmal gesagt. Doch in der Malerei sieht es anders aus. Wir Menschen sind von Natur aus auf Farben fixiert – vermutlich, weil sie uns so viel über unsere Umwelt verraten. Farben zeigen uns, ob ein Lebensmittel reif, giftig oder verdorben ist, und sind daher ein entscheidender Faktor für unser Überleben.

Diese Fixierung auf Farbe kann jedoch beim Malen zu Problemen führen. Wer hat sich nicht schon einmal über ein Bild geärgert, das trotz schöner Farben irgendwie langweilig wirkte? Oft liegt das daran, dass die Tonwerte, also die Helligkeit und Dunkelheit einer Farbe, nicht richtig eingeschätzt wurden. Wenn die Tonwerte falsch sind, wirken Bilder flach und unausgewogen, auch wenn man es nicht sofort benennen kann.

Warum ist das Thema so wichtig in der Malerei?

Tonwerte sind das Rückgrat jedes Bildes. Sie sind die verschiedenen Schattierungen von hell bis dunkel, die du in einem Bild siehst. Stell dir ein Schwarz-Weiß-Foto vor – es gibt nicht nur reines Weiß und tiefes Schwarz, sondern eine ganze Reihe von Grautönen dazwischen.

Diese Abstufungen sind die Tonwerte.

Warum ist das so wichtig? Stell dir vor, ein Bild wäre farbig, aber alle Farben hätten dieselbe Helligkeit. Es würde flach und langweilig wirken wie ein schlecht gezeichnetes Comic. Erst durch die Abweichungen zwischen hell und dunkel wird ein Bild lebendig. Tonwerte helfen uns, die dreidimensionale Welt auf einer zweidimensionalen Fläche darzustellen. Ohne sie könnten wir keine Formen richtig erkennen, keine Stimmung einfangen und keine Atmosphäre schaffen.

Warum fällt es uns so schwer, Tonwerte richtig einzuschätzen?

Hier kommt ein wenig Wissenschaft ins Spiel. Unser Auge ist ein kleines Wunderwerk, aber es hat auch seine Tücken. Wir haben zwei Arten von Sehzellen in unseren Augen: die Zapfen und die Stäbchen. Die Zapfen sind für das Farbensehen verantwortlich, während die Stäbchen in der Dämmerung und bei schwachem Licht arbeiten. Sie sind es, die uns helfen, Tonwerte zu sehen.

Das Problem: Unsere Augen und unser Gehirn sind darauf programmiert, sich mehr auf Farben als auf Tonwerte zu konzentrieren. Wir sind einfach nicht daran gewöhnt, auf Tonwerte zu achten. Unser Gehirn möchte immer die Farben analysieren, weil sie uns helfen, die Welt um uns herum zu erkennen und zu verstehen. Normalerweise sehen wir die Tonwerte unbemerkt im Hintergrund. Doch wenn du malst, musst du lernen, diese farbliche Vorliebe beiseitezulegen und stattdessen die Tonwerte zu sehen.

Was bedeuten Tonwerte für das Malen?

Tonwerte zu verstehen und richtig einzusetzen, ist wie eine geheime Superkraft für Künstlerinnen und Künstler. Wenn du die Tonwerte in einem Bild richtig erfasst, kannst du realistischere, stimmungsvollere und ausdrucksstärkere Werke schaffen. Aber – und das ist ein großes „Aber“ – es ist oft schwierig, das in die Praxis umzusetzen. Du siehst eine rosige Rose, und dein Gehirn schreit: „Rot!“. Du tauchst den Pinsel in die Farbe und malst ein mittleres Rot. Doch in der Rose verbergen sich viele andere Farben und Tonwerte, die du übersiehst. Das Rot ist quasi ein Vorurteil!

Wir neigen zur visuellen Vereinfachung. Anstatt die Extreme von Licht und Schatten genau zu reproduzieren, wählen viele Menschen mittlere Tonwerte – nach dem Motto: „Passt schon!“ Doch „Passt schon“ produziert viele Fehler. Menschen malen mittlere Tonwerte, weil sie Angst vor Extremen haben, die ein Bild schnell ruinieren können. Und dann kommt hinzu, dass Farben, die auf dem Papier zuerst gut aussehen, nach dem Trocknen viel heller wirken. Das Resultat: Ein blasses, ausdrucksloses Bild.

Farbe und ihre Tücken:

  • Gelb wird oft als heller wahrgenommen, als es tatsächlich ist. Selbst wenn Gelb einen ähnlichen Tonwert wie andere Farben hat, erscheint es aufgrund seiner hohen Leuchtkraft heller.
  • Blau wird oft als dunkler eingeschätzt, als es in Wirklichkeit ist. Blaue Töne neigen dazu, visuell zurückzutreten und können daher dunkler erscheinen, als sie sind.
  • Rot wird oft als dunkler oder intensiver wahrgenommen, besonders im Vergleich zu Gelb und Orange. Rot zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich, doch seine Leuchtkraft entfaltet sich erst in dunkler Umgebung.
  • Grün kann sowohl heller als auch dunkler wirken, abhängig von den benachbarten Farben. Auch hier gibt es viele Vorurteile, Tannengrün ist nicht immer dunkel und Türkis ist nicht hell, weil es strahlt.

 

Tonwerte erkennen und üben:

Keine Sorge, das ist nichts, was du nicht lernen kannst! Es braucht nur ein wenig Übung und Geduld.

Viele Ratgeber empfehlen Schwarz-Weiß-Übungen, doch das allein ist nicht genug. Es hilft zwar bei der Planung deines Bildes, aber du lernst dadurch nicht, Farbe in ihrem richtigen Tonwert einzuschätzen.

Ein Schwarz-Weiß-Foto deines Bildes kann dir aber trotzdem zeigen, wie du die Farben einschätzt und wie sie tatsächlich vom Tonwert her wirken.

Mir gelingt die Einschätzung von Tonwerten meistens recht gut, und meine Bilder sehen oft aus, als wären sie in Schwarz-Weiß gemalt. Doch mir passieren dennoch klassische Fehler beim Einschätzen von Tonwerten.

Bauschänzli Zürich Aquarell Tutorial Tonwerte

Bauschänzli Zürich

Beispielsweise habe ich einmal mit einem sandfarbenen Himmel begonnen. Da mein Auge keinen Vergleichsmaßstab hatte, schätzte ich die gelbe Farbe etwas heller ein, als sie tatsächlich war. Dadurch entstanden oben links im Himmel zwei dunkle Flecken, weil ich nicht glaubte, dass mein Gelb so dunkel ist.

Tonwerte Aquarell Tine Klein Bauschänzli Zürich

 

Ein weiterer Fehler entstand, als ich Indigo – eine Farbe, die fast schwarz wirkt – viel dunkler einschätzte als das grünbraune Wasser. Das Wasser hätte heller sein sollen, doch der Indigo-Schatten unter der Brücke ist viel heller als das Wasser in der Mitte des Bildes. Dies ist ein klassischer Übertragungsfehler entsteht, weil man denkt, Türkis und Gebrannter Siena seien viel heller als das „schwarze“ Indigo. Im Schwarz-Weiß Schnappschuss sieht man dies deutlich.

Fazit:

Schau dir deine Bilder in Schwarz-Weiß an: Ein Foto deines Bildes sollte aussehen wie eine meisterhafte Kohlezeichnung.

 

Mache ein Schwarz-Weiß Fotos deiner Bilder. Analysiere, wo du zu dunkel oder zu hell bist, und lerne daraus. Auch wenn es schwierig ist. Sei besonders vorsichtig bei Gelbtönen, denn sie können viel dunkler sein, als du wahrnimmst. Jeder von uns hat Vorurteile im Kopf, die man nur loswird, indem man sich die Tonwerte sichtbar macht. Ein einfaches Handy zeigt dir schnell, was du gemalt hast – viele Modelle haben eine Funktion für Schwarz-Weiß-Fotografie. Hier siehst du sofort, wo deine Fehler liegen.  Zeige deinem Gehirn, was es falsch bewertet, und du wirst lernen, Tonwerte meisterhaft wiederzugeben.

Tonwerte sind das Herz und die Seele deiner Malerei. Sie bringen Licht und Schatten in deine Werke, verleihen ihnen Tiefe und Leben. Auch wenn es nicht immer leicht ist, sie richtig zu erkennen und einzusetzen, wird Übung und Geduld dich dorthin bringen, wo du hinmöchtest. Das nächste Mal, wenn du mit deinem Skizzenbuch arbeitest, denk daran, nicht nur die Farben zu sehen, sondern auch die Töne dazwischen. Denn genau dort, in diesen Schattierungen, liegt die Magie der Kunst.

Liebe Grüße aus Basel Tine

Liebe Leserinnen und Leser,

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Vielen Dank für deine Unterstützung!

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https://blog.herz-der-kunst.ch/tipps-uns-trick-fuer-dunkle-farben/

Tipps uns Trick für dunkle Farben!

Baumwollaquarellpapier – 2 preiswerte im Test

Für meinen nächsten Kurs brauche ich Baumwollaquarellpapier– aber nicht irgendeins, sondern das richtige, damit meine Schüler die besten Voraussetzungen haben, um wirklich zu lernen. Lernen bedeutet nämlich auch, Fehler zu machen und diese Fehler mit offenen Armen zu empfangen. Fehler gehören zum Lernen wie der Name an der Haustür. Wer Fehler umarmen kann, wird auch große Fortschritte machen!

Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat noch nie was ausprobiert. Einstein

Doch wenn es ums Malen auf Baumwollaquarellpapier geht, kann das ziemlich teuer werden.

Baumwollaquarellpapier -Ist gut immer teuer?

Meistens leider ja. Denn Baumwollaquarellpapier ist ja kein Massenprodukt wie Druckerpapier.

Und wer bisher nur auf heiß gepressten Industriepapieren gearbeitet hat, erlebt bei der Umstellung auf hochwertiges Baumwollpapier womöglich sein blaues Wunder.

Das Verhalten des Papiers ist völlig anders, und plötzlich scheint nichts mehr so zu funktionieren, wie man es gewohnt ist.

Auch wenn das neue, hochwertige Papier „wunderbar“ sein soll, hat man erst mal das Gefühl, dass gar nichts klappt.

Natürlich stellt sich dann die Frage: Warum überhaupt umsteigen, wenn man doch nur Bilder verdirbt und frustriert ist?

Die Antwort ist jedoch glasklar:

Viele Techniken lassen sich nur auf Baumwollpapier erlernen.

Es lohnt sich also unbedingt, sich mit Baumwollaquarellpapier auseinanderzusetzen.

Wer weiß, wie man auf verschiedenen Papieren malt, erleichtert sich das Leben ungemein. Denn je nach Papier verhält sich das Malen anders, und dieses Wissen hilft, künstlerische Darstellungen leichter und gezielter umzusetzen.

Da ich natürlich weiß, dass meine Schüler noch üben müssen, werden sie nicht gleich jedes Bild perfekt hinbekommen. Deshalb habe ich damit begonnen, preiswerte Baumwollpapiere zu testen – damit niemand Unsummen für das falsche Papier ausgeben muss.

Ich möchte meine Erfahrungen gerne mit euch teilen, denn damit lässt sich nicht nur Geld sparen, sondern auch viel Frust vermeiden.

Beim Testen der Papiere gehe ich sehr persönlich vor, denn Malen ist etwas sehr Individuelles. Jeder hat seinen eigenen Stil und seine eigenen Vorlieben. Mein Ziel ist es, die Papiere so genau wie möglich zu beschreiben, damit du herausfinden kannst, ob ein bestimmtes Papier für dich geeignet ist.

Heute habe ich zwei Papiere im Test:

  1. Baohong Artist Watercolor Paper (grüne Version) Academy watercolor paper Pad
  2. Hahnemühle Expression

Achtung alle Beobachtungen sind nicht allgemeingültig, wie ein Papier reagiert liegt immer am Malstil des Malers!

Das eine Papier 24 x 30 das andere 26 x 38 beide Blöcke haben ca. 15 Franken/Euro gekostet.

Beide Papiere sind zu
100 % Baumwolle,
Säure frei,
kalt gepresst,
und haben 300 g
CHF

 

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Kunstmaterialaufbewahrung – Eine zauberhafte Box macht’s möglich

Krempelalarm!

Kunstmaterialaufbewahrung ist nicht einfach!

Kunstmaterialaufbewahrung ist pures Chaos! Wenn du so bist wie ich, stapelt sich bei dir das Kunstmaterial zu einem Berg, der aussieht wie ein Miniatur-Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Mein persönliches System? Chaos, das einfach nur besser organisiert ist als die sogenannte Ordnung.

Ich habe unzählige Boxen und Kisten für meine Farben, Pinsel und Stifte. Du kennst das bestimmt auch: Diese Kisten sind mal mehr, mal weniger praktisch. Aber auf dem Schreibtisch stapeln sie sich nur und wenn ich unterwegs bin, wird das Ganze wirklich nervig.

Kisten-Chaos: Der tägliche Kampf mit der Unordnung

Das Verpacken des Kunstmaterials in kleine Boxen klingt erst mal gut, aber in der Realität ist es weit entfernt von perfekt. Alles hat seine eigene Form: Pinsel sind empfindlich, Farbnäpfchen winzig, Tuben oft dreckig. Man findet nie die optimale Box, in die alles perfekt hineinpasst.

Es gibt immer etwas, das einfach nicht so recht in die Kiste will.

Beim Malen will ich vor allem eins: Ordnung.

Ich möchte nicht in der Farbe herumpanschen und dabei nach den richtigen Pinseln suchen müssen. Aber das ständige Herumwühlen in diesen Boxen und Kisten nervt einfach.

Es stört meinen kreativen Fluss, und von Konzentration beim Malen kann keine Rede mehr sein.

Der Traum von der perfekten Box

Mein Traum? Nur eine Kiste!

Eine, die ich einfach zuklappen kann und in der alles ordentlich und sauber bleibt, ohne dass meine Pinsel Schaden nehmen.

Klingt wie eine Utopie, oder? Vor allem, wenn ich dann auch noch unterwegs male.

Mein Rucksack war bisher immer vollgestopft mit allem Möglichen, aber das, was ich gerade suchte, fand ich natürlich nicht.

Ich will nicht mit einem winzigen Farbkasten oder schlechten Pinseln in den Urlaub fahren.

Ich möchte mein bestes Material dabei haben, ohne dass es wie ein unlösbares Puzzle wirkt.

Lange Zeit dachte ich, so eine Box gibt es einfach nicht.

Doch dann… Frosch geküsst und Prinzen gefunden! Ähhh Fisch geküsst, um genauer zu sein!

Der Prinz der Boxen für Kunstmaterialaufbewahrung kommt aus dem Angelbedarf

Kaum zu glauben, aber die Angler haben das Problem längst gelöst. Ja, genau, die mit ihren Ködern und Haken! Angler schleppen auch viele kleine Teile mit sich herum, die sie sicher und trocken aufbewahren müssen. Und, na ja, wer will schon, dass der Geruch von Fischködern in den Rucksack oder das Auto übergeht? Genauso wenig, wie wir Maler wollen, dass sich feuchte Farbe sich auf dem Autositz ausbreitet.

Die Lösung sind die wasser- und luftdichten Köderboxen der Angler. Sie sind nicht nur robust, sondern auch perfekt für unser Kunstmaterial.

Köderboxen im Detail: Der kleine Helfer für Urban Sketching

Unter dieser Hand und dem Skizzenbuch befindet sich eine kleine Box:

Kunstmaterialaufbewahrung

Für meine Handtasche und Urban Sketching habe ich eine kleine Köderbox entdeckt, die exakt die Größe meines Skizzenbuchs hat. Sie ist leicht, aber bietet trotzdem genug Platz für all das Material, das ich unterwegs brauche: Füller, Bleistifte, Radiergummi, Anspitzer, Aquarellstifte, ein kleiner Farbkasten, Pinsel – und das alles in einer handlichen Box!

Das Beste daran? Sie hat ein Stecksystem, das ich individuell anpassen kann.

Kunstmaterialaufbewahrung leicht gemacht

Am Anfang ist es zwar etwas wie Puzzeln, aber sobald man die richtige Ordnung gefunden hat, wackelt und klappert nichts mehr. Die Box ist durchsichtig, sodass ich immer auf den ersten Blick sehe, was drin ist, und der Deckel dient praktischerweise als Mischpalette für Farben.

Die große Variante: Der heilige Gral für Aquarellisten – Kunstmaterialaufbewahrung für Aquarell ist besonders schwer!

Wenn ich mehr Material brauche, etwa für größere Projekte, ist die A4-Köderbox der heilige Gral der Kunstmaterialaufbewahrung.

Diese Box ist wirklich magisch, denn sie fasst alles, was man für die Erstellung von Kunstwerken braucht: Farbtuben, Pinsel, Stifte, Radiergummis, Sprühflaschen, Papierklemmen – und noch mehr.

Und schau mal, wie man das im Urlaub oder in der Natur aufbauen kann!

Ordnung überall, denn alles ist drin und hat seinen Platz.

Hier passt alles hinein, selbst exzentrisches Material, das sonst nirgendwo seinen Platz findet.

Der Nachteil? Man neigt leicht dazu, die Box zu überladen.

Ich habe das Gefühl, dass ich meinen gesamten Schreibtisch in diese Box packen könnte, und trotzdem bliebe Platz für mehr.

Sie ist ideal, um das Material auch auf Reisen sicher und ordentlich zu verstauen.

Wenn man aber mehr Material braucht, dann werden die Kisten so richtig spannend!

Ein paar Tipps zur optimalen Nutzung der Köderboxen

Zwei Dinge solltest du allerdings beachten: Erstens, überfülle die Box nicht!

Auch wenn es verlockend ist, alles Mögliche mitzunehmen, kann die Box schnell schwer werden, was auf längeren Strecken unangenehm wird.

Zweitens, markiere dir die Oberseite der Box, damit du sicherstellen kannst, dass die Pinselspitzen nicht geknickt werden.

Wenn du die Box richtig herum transportierst, sind deine Pinsel besser geschützt als in einer herkömmlichen Pinselrolle.

Kunstmaterialaufbewahrung -Boxen für jede Gelegenheit

Für Abenteuerlustige gibt es sogar wasser- und luftdichte Versionen dieser Boxen, was sie perfekt für Flugreisen oder Abenteuer in der Natur macht. Ich habe meine Köderboxen im Angelbedarf bei Decathlon gefunden – die Firma heißt Caperlan. Und keine Sorge, das ist keine Schleichwerbung, ich werde dafür nicht bezahlt. Ich möchte einfach nur diese geniale Lösung mit euch teilen, weil sie mein Künstlerleben wirklich verändert hat.

Warum ich so begeistert bin

Egal, ob du viel unterwegs bist oder einfach Ordnung auf deinem Schreibtisch schaffst: Diese Boxen sind wirklich eine kleine Revolution.

Sie bringen Ruhe in das Chaos und helfen dir, dich voll auf das Wesentliche zu konzentrieren – das Malen.

Mit diesen Boxen hast du immer alles griffbereit, und das auch noch in einem kompakten, gut organisierten Format. Für mich war es der ultimative Durchbruch in Sachen Kunstmaterialaufbewahrung.

 

Liebe Grüße und danke fürs Lesen!

EUR

 

Weiterlesen bei Tine:

Achtsamkeit mit Skizzenbuch!

 

4o

Bäume malen zauberhaftes Grün im Aquarell!

Hallo Ihr Lieben,

heute habe ich etwas ganz Besonderes für euch! Neben dem Blogpost gibt es diesmal ein kleines Video, in dem ich euch zeige, wie man Bäume malt. Auch wenn die Videos kurz sind, steckt jede Menge Arbeit dahinter.

Deshalb habe ich eine kleine Bitte: Das Video wird am Sonntagmorgen gegen 9:00 Uhr auf Instagram veröffentlicht, und daher kann ich es euch hier noch nicht verlinken. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr auf meinen Instagram-Account schaut und das Video mit allen teilt, die ebenfalls gerne malen. Da ich selten Videos mache, braucht es eure Unterstützung, damit es nicht untergeht.

Also, es liegt in eurer Hand—ich zähle auf euch! Los geht’s!

Los gehts! Bäume sind vielfältig!

Bäume zu malen ist eine wichtige Fähigkeit für eindrucksvolle Skizzen und Aquarelle.

Ob in einer Stadt- oder Naturkulisse, Bäume und Grünflächen sind fast immer Teil des Motivs.

Grund genug, sich diesem Thema intensiv zu widmen.

Kennt ihr den Spruch: „Weniger ist mehr“? Dieser Leitsatz ist nicht nur in der Kunst und Architektur bedeutend, sondern kann auch eure Malereien retten. Besonders beim Malen von Bäumen und Vegetation gilt:

Weniger ist oft mehr!

 

Grünzeug und Bäume malen – Weniger ist mehr!

 Wer brillant Bäume malen möchte, ist mit diesem Sprichwort auf der richtigen Spur.

Der Blick ins Klassenzimmer:

Was Bilder am häufigsten verdirbt, ist, sich in den Strukturen eines Baumes zu verlieren. Man schaut sich einen Baum oder Vegetation an und versucht, jedes Detail festzuhalten.

Das führt oft dazu, dass man genervt wird und anfängt zu kritzeln.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation malen so genervt waren, dass sie in regelrechte Kragen geplatzt ist.

Ich habe Schüler gesehen, die beim Vegetation-Malen so frustriert waren, dass sie fast den Stift durchs Blatt gestochen hätten.

Hilfloser Aktivismus zerstört mehr als es hilft! Denn das Problem liegt darin, das ein Baum vollkommen anders gemalt wird, wenn er Hauptmotiv ist. Ist ein Baum teil der Landschaft oder der Kulisse spielen uns unsere Augen einen Streich.

Baume malen als Teil der Umgebung.

 

Der Mensch kann mit seinem Auge nicht so fokussieren wie mit einer Kamera.

Die merkwürdige Folge ist, dass ein Baum nicht ins Bild passt, wenn wir ihn so malen, als würden wir ihn direkt ansehen. Denn wenn wir uns eine Stadt anschauen, fokussiert unser Auge auf die Stadt, während die Hintergrundvegetation unscharf wahrgenommen wird.

Im Bild liegt der Fokus auf dem Turm, und die Bäume verschwimmen zu grünen Klecksen.

Der Fehler vieler Maler ist, dass sie die Bäume zu detailliert und fokussiert darstellen.

Sind Bäume und Vegetation jedoch nur Hintergrundmotive, ist die richtige Methode, um sie zu malen, eine lockere, leichte und verwaschene Darstellung.

Man deutet die Vegetation dabei nur leicht unscharf an.

Tipp: Bei Nebenmotiven reicht das Andeuten grüner Grundformen. Die Technik: feucht!

Bäume malen im Bildzentrum:

Je näher ein Baum deiner Blickrichtung ist, desto schärfer werden Bäume gemalt.

Je genauer wir einen Baum ansehen, desto schärfer wird er gemalt.

Das ist logisch, denn im Bildzentrum ist unser Auge am aktivsten. Hier braucht der Baum mehr Form, aber auch hier genügen oft einfache Grundformen.

Die Vorgehensweise: Zuerst beobachtet man die Form der Baumkrone und gibt sie vereinfacht wieder.

Die Grundform reicht meist aus, um dem Betrachter die Baumart erkennen zu lassen.

Auch hier gilt: Zu viele Details können das Landschaftsmotiv zerstören.

Zusammenfassung: Je näher der Baum am Bildzentrum ist, desto schärfer wird er gemalt, aber es genügen Grundform und wenig Detail. Die Formel: Kronenform plus Stamm reicht!

Baume ein wunderschönes Hauptmotiv:

Tine Klein Aquarell Tutorial Bäume Malen

Auch wenn Bäume nur ein Teil des Motivs sind, spielen sie oft eine entscheidende Rolle für die Stimmung.

Hier gilt: Da die Bäume nun ein wichtiger Bestandteil des Bildes sind, werden sie mit Licht und Schatten ausgearbeitet. Beachte dabei, dass der Baum umso schärfer und intensiver gemalt wird, je näher er an das Holzhaus heranrückt.

Beim Bäume malen sind die ersten Schritte zur Konkretisierung die Schatten unter den Ästen!

Die Formel „Kronenform plus Stamm“ wird also durch die Form der Äste erweitert.

Schau dir unten den Link zum Thema „Bäume malen im Herbst“ an, dort wird diese Vorgehensweise genau erklärt.

Das Ziel dieser Methode ist es, die Grundform des Baumes präzise herauszuarbeiten.

 

Bäume malen, die schönen Details:

Bäume malen mit schönen Details: Grundsätzlich geht es beim Bäume malen immer um die Form der Krone.

Doch was ist mit den schönen Details?

Nur selten, wenn ein Baum alleine steht, können diese gezeigt werden. Sobald er in ein Motiv integriert wird, gilt das Gesetz der begrenzten Formenanzahl.

Das bedeutet, dass unser Kopf ab einer bestimmten Anzahl von kleinen Formen überfordert ist. Wenn man schöne Details wie Blätter oder Äste zeigen möchte, beschränkt man sich auf einige Anschauungsbeispiele.

So habe ich bei meinen Pinien ein paar Striche verwendet, um zu zeigen, dass sie stachelig sind. Doch die Grundform der Baumkrone und die passende Farbe bleiben entscheidend.

Besonders markante Details, wie die roten Stämme der Pinien, sollte man ruhig übertreiben—das macht eure Skizzen und Aquarelle einprägsam und besonders!

Kleine Details sind zu schön, um sie wegzulassen, aber „Weniger ist mehr“ bleibt das Motto.

Übertreibt Grundformen, typische Farben und besondere Details ein wenig, um eure Werke unvergesslich zu machen.

Liebe Grüße,
Tine

P.S.: Museen werden öffentlich gefördert, doch Autoren erhalten oft nur geringe Honorare für Kunstbücher, was das Schreiben zu einem Minusgeschäft macht. Wenn ihr also über euer Hobby in

Liebe Grüße Tine

Museen werden öffentlich gefördert, auch wenn es wundert Autoren bekommen für Kunstbücher so wenig Honorar das es ein Minus geschäft ist sie zu schreiben. Möchtest du also über dein Hobby mit Qualität lesen, dann denke ans spenden.

CHF

Weiterlesen bei Tine:

https://blog.herz-der-kunst.ch/baeume-malen-hingucker-im-herbst/

 

Bäume malen! Hingucker im Herbst.

 

 

 

 

Entwickele deinen Malstil!

Ein lockerer Malstil – das klingt so einfach, oder?

Für viele Menschen, die Malen lernen, heißt Malstil, Schönheit, Ordnung und Sauberkeit.

Dagegen ist nichts zu sagen, wenn es passt! Immer wieder wird uns eingetrichtert, wie wichtig Ordnung ist. Alles muss sauber und ordentlich sein!

Doch mal ehrlich, fühlst du die Welt wirklich so? Ist sie für dich alles geordnet und geplant?

Für viele von uns wirkt die Welt doch eher chaotisch, ein endloser Tanz, bei dem die Schritte oft ungeplant und die Melodie ständig wechselt. Jeder Tag bringt neue Rhythmen mit sich, die uns herausfordern, mitzuschwingen, selbst wenn wir manchmal stolpern.

So fühlt sich für mich Malen an! Wie ist es bei Dir?

Ein Motiv und nie entspricht es meinen Ansprüchen! Liegt das am Malstil?

Mein heutiges Beispielbild ist das für mich schönste Haus in Barcelona. Seit Jahren ist es jedoch mit einer riesigen Plastikplane verhangen, und davor tobt das Chaos einer riesigen Straßenbaustelle. Seit acht Jahren warte ich nun darauf, dieses großartige Haus in aller Schönheit und Seelenruhe malen zu können. Doch ist die Welt nicht so, wie sie ist? Muss Impressionismus wirklich so aussehen wie zwischen 1860 und 1920?

Wie verbogen ist mein Malstil, wenn ich die Welt nicht so zeigen kann, wie sie ist?

 

Tine Klein, Aquarell Barcelona Tutorial Malstil im Aquarell

Vielleicht sollten wir uns fragen, ob der heutige Impressionismus nicht ebenso das Chaos, die Unvollkommenheit und die ständige Veränderung widerspiegeln sollte, die unsere Zeit prägen. Warum also nicht die Hektik und Unordnung der Baustelle in das Bild einfließen lassen?

Es geht doch darum, die Welt so zu zeigen, wie wir sie empfinden – lebendig, unvorhersehbar und voller Bewegung.

Malen macht ruhig, aber muss der Malstil ruhig sein?

Ich selbst sehe mich als glücklichen Menschen, aber auch ich verliere ab und zu den Takt. Die Momente wirbeln um mich herum, und wenn ich male, versuche ich, all das festzuhalten. Aber warum sollte ich das ordentlich tun, wenn ich die Welt gar nicht als ordentlich empfinde? Oft habe ich das Gefühl, dass alles aus allen Richtungen auf mich einstürzt. Nimm zum Beispiel diese Straßenkreuzung, die ich seit Jahren versuche zu malen. Ständig ist dort Baustelle, alles ist im Chaos. Wie soll man da ein perfektes, aufgeräumtes Bild schaffen?

Wenn ich wild Skizziere, sieht man, was ich fühle!

Tine Klein BCN Laetana, Blog zum Malstil im Aquarell.

Und trotzdem genieße ich das Malen der chaotischen Umgebung, denn dabei werde ich ruhig, mein Kopf ist klar, und ich genieße die Welt, ob sie chaotisch ist oder nicht! Wenn ich ein Bild male, das meiner Weltsicht entsprechen soll, dann ist das Letzte, woran ich denke, Ordnung. Wenn ich an meinen Malstil denke, darf dann Ordnung das prägenste Element sein?

Ich spüre das Chaos in mir, diese innere Stimme der Veränderung, die mir zuflüstert, dass nichts wirklich fest ist, dass selbst die sichersten Pläne durch den kleinsten Windstoß hinweggefegt werden können.

Tine Klein BCN Laetana, Blog zum Malstil im Aquarell.

Ordnung und Chaos prägen den Malstil

In einer Welt, die ständig in Bewegung ist, sehne ich mich natürlich auch nach Ordnung, nach einem klaren Weg.

Und den finde ich natürlich auch! In meinem Kopf!

Malen ordnet meine unruhigen Gefühle. Wenn ich dem Bild Ordnung und Sauberkeit aufzwinge, dann habe ich das Gefühl, ich verbiege meine Beobachtung.

Logischerweise verändert sich der Malstil mit der Sichtweise der Person. Wenn ich mich also zu einem ordentlichen Malstil zwinge, dann passt dies zu meiner Erziehung, aber nicht zu meiner Beobachtung.

Das Leben ist ein weites Meer, und die Wellen können uns jederzeit in neue Richtungen treiben.

Und genau das will ich in meinen Bildern zeigen: das Chaos, das mich umgibt und durchströmt. Ich denke, dass der Impressionismus heute vielleicht einfach schneller ist, weil so viel in so kurzer Zeit passiert. Ich versuche, das Chaos nicht als Feind zu sehen, sondern als Lehrmeister.

Ein berühmter Schweizer Maler sagte einmal: „Chaos und Ordnungssinn treiben ein Bild voran.“

In diesem Sinne mische ich Farben, überlappe Formen und lasse Neues auf Altem entstehen.

Vielleicht ist es am Ende gar nicht das Chaos, das uns beunruhigt, sondern unsere Sehnsucht nach einer klaren Linie inmitten dieses bunten Wirrwarrs.  Auch wenn man ein wenig veränderungsmüde ist: Ich versuche, mich nicht mehr vom Chaos aus der Bahn werfen zu lassen. Dinge übereinander und ineinander zu malen, könnte vielleicht sogar eine Philosophie der Zeit sein. So vieles passiert gleichzeitig nebeneinander und in rascher Abfolge. Warum also sollten meine Bilder aussehen, als hätten wir gerade eine Bombendrohung hinter uns wäre die Stadt evakuiert worden, leer und leblos.

Das Malen sollte uns Freiheit bringen, oder bist du ein Farbdrucker?

Durch die Veränderung meines Stils versuche ich, eine gewisse Wahrhaftigkeit in meine Bilder zu bringen, eine Wahrhaftigkeit, die mir fehlt, wenn ich etwas nur ordentlich abzeichne.

Was bedeutet das für deinen Malstil?

Wie könntest du deine Bilder verbessern? Vielleicht solltest du dich mal einen Moment zurücklehnen, bevor du malst und darüber nachdenken, wie du Dinge wirklich wahrnimmst.

Ist saubere Ordnung das, was dein Bild bestimmen sollte, oder gibt es andere Charaktereigenschaften, die deine Sicht prägen?

Letztlich steckt in all dem die uralte Frage des Künstlers:

Wer bin ich? Und was habe ich zu sagen?

Wenn du mit deinen Bildern unzufrieden bist, dann experimentiere damit, was du in ihnen zulässt.

Den Weg zu deiner ureigenen Komposition kann ich dir leider nicht beschreiben, das ist ein langsamer Selbstfindungsprozess, der eng mit deiner eigenen Natur verknüpft ist.

Aber ich kann dich dazu ermutigen, darauf zu hören, wie du bist, wie du siehst, und es zu akzeptieren.

Weltsichten sind unterschiedlich! Dies ist kein Plädoyer gegen ordentliche Bilder!

Ein Malstil entsteht aus dem Wesen des Malers:

Ich kann dir erklären, warum meine Bilder so aussehen, wie sie aussehen.

Wenn ich etwas Chaotisches und Provokatives entdecke und es nicht festhalten kann, dann halte ich es in wilden und dynamischen Pinselstrichen fest.

Schöne Dinge begeistern mich, also zeige ich sie oft etwas überspitzt.

Die Welt empfinde ich als absolut vielschichtig, und daher lasse ich in meinen Bildern viele verschiedene Techniken, Schichten und Farben zu.

Meine Art zu reagieren ist kein Fehler! Lasse deine Emotionen mit dem Pinsel zu, denn dies entwickelt deinen Malstil!

 

Was brauchst DU? Wer bist DU?

Finde es, das ist der Weg des Malers…ein Leben lang.

Hier mein Tipp: Schau dir ein Motiv in aller Ruhe an. Setz dich auf eine Parkbank, genieße die Szene, trink dabei etwas Schönes. Dann hol dein Skizzenbuch heraus und zeichne die Szene, ohne hinzusehen. Das ist die Essenz dessen, was du gesehen hast – und das muss ins Bild! Alles andere beruht auf deiner Sicht der Dinge.

Kämpfe darum, die Welt so zu zeigen, wie du sie siehst!

Skizziere frei ohne nachzudenken, denn dann zeigt sich deine Persönlichkeit!

Liebe Grüße Tine

Liebe Leserinnen und Leser,

im deutschsprachigen Raum ist es für Autorinnen und Autoren leider kaum möglich, mit dem Schreiben über unser gemeinsames Hobby Geld zu verdienen. Der Markt ist einfach zu klein, um davon leben zu können.

Möchtest du weiterhin spannende Inhalte in deiner Muttersprache lesen? Dann unterstütze uns mit einer Spende, damit wir auch in Zukunft Artikel und Geschichten auf Deutsch veröffentlichen können.

Vielen Dank für deine Unterstützung!

 

Was ist eigentlich Impressionismus?

https://www.lumas.de/mag/impressionismus/?srsltid=AfmBOopi1Idsp_IDZrFY_ZsyS9SFiSv9qMG09GdO3objvelx6zM3D3lV

Lernen von unseren Vorgängen wichtige Tipps von Paul Klee!

https://blog.herz-der-kunst.ch/malen-lernen-mit-paul-klee/